Runde Geburtstage der ikonischen Alfa Romeo Coupés Giulietta Sprint und Alfetta GT
- Das Centro Stile Alfa Romeo würdigt die Jubiläen der beiden Coupés, Alfa Romeo Giulietta Sprint (70 Jahre) und Alfa Romeo Alfetta GT (50 Jahre) mit eigens entworfenen Logos, die im Rahmen der Feiern eingesetzt werden.
- Das Alfa Romeo Werksmuseum in Arese lädt alle Alfisti zu Backstage-Vorträgen, Fahrzeugparaden und weiteren Aktivitäten.
- Höhepunkt der offiziellen Feierlichkeiten sind die dritten „Alfa Romeo Tribe Days“ am 5. und 6. Oktober 2024 auf der Rennstrecke in Mugello.
- Die Alfa Romeo Giulietta Sprint aus dem Jahr 1954 gilt als Meisterwerk des damaligen Bertone-Designers Franco Scaglione.
- Stardesigner Giorgetto Giugiaro setzte bei dem 1974 präsentierten Alfa Romeo Alfetta GT auf sportliche Keilform.
Alfa Romeo begeht 2024 zwei wichtige Jubiläen: Die Alfa Romeo Giulietta Sprint feiert 70. Geburtstag. Und es ist genau 50 Jahre her, dass die Traditionsmarke die Sportwagenfans mit der Alfa Romeo Alfetta GT begeisterte. Beide Coupés stehen für denkwürdige Epochen und unverwechselbar italienisches Design. Aus diesem Anlass präsentiert das Centro Stile Alfa Romeo zwei spezielle Logos, die diverse Events und Kommunikationen der Marke sowie der Markenclubs während des gesamten Jahres begleiten werden. Mit minimalistischen Linien und dem Slogan „Made at Alfa Romeo Centro Stile“ zollen die Grafiken zwei legendären Automobilen Tribut, die heute großen Stellenwert bei Oldtimerliebhabern genießen. Die Logos stehen in unterschiedlichen Farbvarianten zur Verfügung, um sie den jeweiligen Veranstaltungen anzupassen.
Die Feierlichkeiten im Alfa Romeo Museum in Arese
Das Museo Storico Alfa Romeo in Arese am Rande von Mailand feiert die Jubiläen mit einer weiteren Folge aus der Reihe der beliebten Backstage-Events. In diesem Rahmen haben Fans der Marke seit 2018 regelmäßig die Chance, einen Blick hinter die Kulissen des Werksmuseums zu werfen. Vorträge beleuchten die Geschichte von Alfa Romeo anhand von unveröffentlichtem Material aus dem Dokumentationszentrum sowie mit Vorträgen von Historikern, Designern, Testfahrern und Mechanikern. Erneut kommen Personen zu Wort, die eine wichtige Rolle bei der Entwicklung bestimmter Fahrzeugmodelle einnahmen.
Am5. Mai 2024steht die Alfa Romeo Alfetta GT im Mittelpunkt, am 2. Juni 2024 dreht sich im Museum alles um die Alfa Romeo Giulietta Sprint. An beiden Tagen finden auf der hauseigenen Teststrecke außerdem Fahrzeugparaden statt, zu denen die Besitzer der jeweiligen Modelle eingeladen sind. Weitere Informationen zu den Veranstaltungen und den Programmpunkten finden Interessierte auf der Website des Museums: www.museoalfaromeo.com . Ein weiterer Höhepunkt der Jubiläumsfeierlichkeiten sind die dritten „Alfa Romeo Tribe Days“. Dieses einzigartige Treffen richtet sich an alle Alfisti, Mitglieder der weltweiten Markenclubs, Sammler, Enthusiasten und generell alle, die eine Leidenschaft für einzigartige Automobile haben.
Alfa Romeo Giulietta Sprint (1954)
Die Giulietta war nach dem 1952 präsentierten Modell 1900 der zweite Schritt von Alfa Romeo auf dem Weg zum Großserienhersteller. Die Aufgabe der Entwicklungsabteilung war es, der viertürigen Limousine Alfa Romeo 1900 ein kompaktes Fahrzeug zur Seite zu stellen. Als Name wurde Giulietta (kleine Giulia) gewählt. Die anfänglichen Pläne für einen Kleinwagen mit 350-Kubikzentimeter- beziehungsweise 750-Kubikzentimeter-Motor und Vorderradantrieb wurden schnell verworfen. Im August 1952 stand fest, das neue Modell konventionell mit Hinterradantrieb zu konstruieren. Innerhalb nur eines Jahres starteten die Testfahrten mit dem ersten Prototypen. Dessen Design stammte aus dem hauseigenen Centro Stile unter der Leitung von Ivo Colucci.
Beim Motor setzten die Ingenieure auf Knowhow aus dem Rennsport. Der Vierzylinder wies Block und Zylinderkopf aus Aluminium auf. Zwei obenliegende Nockenwellen sorgten für unverwechselbaren Sound und hohe Drehzahlen. Aus den zunächst verwendeten 1.100 Kubikzentimetern Hubraum wurden im Laufe der Entwicklung 1.290 Kubikzentimeter. Mit einem Registervergaser leistete das Triebwerk anfangs 65 PS, genug für eine Höchstgeschwindigkeit von 165 km/h. Mit größerem Vergaser stiegen Leistung und Spitzentempo ab 1958 auf 79 PS beziehungsweise 170 km/h. Das Getriebe und das Differentialgehäuse waren ebenfalls aus Aluminium gefertigt. Zur Verzögerung dienten Trommelbremsen mit Kühlrippen.
Anfang 1954 erreichte die Entwicklungsphase von Antrieb und Chassis der Giulietta die Zielgerade. Aber noch existierten nur Skizzen und einige rudimentäre Modelle der Karosserie. Der Staatskonzern Finmeccanica, in jener Ära Eigentümer von Alfa Romeo, überraschte mit der Ankündigung, noch 1954 erste Fahrzeuge auszuliefern. Produktionschef Rudolf Hruska, von Direktor Giuseppe Luraghi beauftragt, das Werk in Portello neu zu organisieren, fand einen Ausweg: Ein externer Karosseriebauer würde eine kleine Serie von Coupés fertigen. Damit sollte die Wartezeit auf die Limousine überbrückt werden. Die renommierten Carrozzerias Boneschi, Boano und Bertone bewarben sich um den Auftrag. Das Rennen machte ein Entwurf von Bertone-Designer Franco Scaglione. Der spätere Superstar italienischen Automobildesigns entwarf ein schlankes Coupé mit minimalistischen, eleganten und sportlichen Linien, das gemäß der Nomenklatur von Alfa Romeo die Bezeichnung Giulietta Sprint erhielt.
Die offizielle Präsentation fand am 21. April 1954 auf dem Turiner Autosalon statt. Aber schon zwei Wochen zuvor organisierte Alfa Romeo im Werk Portello eine Vorpremiere für Stammkunden und Behörden. Als Überraschung stürzten sich zwei Fallschirmspringer aus einem Hubschrauber – verkleidet als Romeo und Julia. Die Alfa Romeo Giulietta fand auf Anhieb so viele Kunden, dass der Bestellvorgang vorübergehend gestoppt werden musste. Neben der sportlichen und harmonischen Linienführung begeisterten vor allem die Fahrleistungen. In diesem Punkt hielt die Alfa Romeo Giulietta mit Fahrzeugen aus höheren Kategorien mit. Mit dem Produktionsstart des Modells Giulietta avancierte Alfa Romeo endgültig zum Großserienhersteller. In elf Jahren rollten insgesamt 177.513 Coupés, Limousinen und Cabriolets (Spider) vom Band. Die Alfa Romeo Giulietta Sprint, die 2024 ihren 70. Geburtstag feiert, wurde 24.084 Mal gefertigt.
Alfa Romeo Alfetta GT (1974)
Zwei Jahre nach Präsentation der Alfetta Limousine schob Alfa Romeo 1974 das Coupé mit der Bezeichnung GT nach. Gegenüber der Limousine wurde der Radstand um 110 Millimeter gekürzt und das Fahrwerk sportlicher ausgelegt. Die Karosserie wurde von Giorgetto Giugiaro gestaltet. Der zu diesem Zeitpunkt 35-Jährige entschied sich für eine keilförmige Linie mit schräg abfallendem Heck, das in einem angedeuteten Spoiler ausläuft. Die Fahrzeugfront wirkte mit zwei Doppelscheinwerfern sportlich und markant. Giugiaro nahm damit das Design eines Prototypen auf, den das Alfa Romeo Centro Stile zuvor vorgestellt hatte. Auch der Innenraum spiegelte den sportlichen Charakter der Alfetta GT wider. Die vorderen Sitze waren sehr tief angeordnet, hinter dem Lenkrad war nur das im Rennsport wichtigste Instrument platziert – der Drehzahlmesser. Tachometer und weitere Anzeigen waren in den mittleren Teil der Armaturentafel ausgegliedert.
Tatsächlich war die Alfa Romeo Alfetta GT eher als Touren- denn als Sportwagen konzipiert. Nicht umsonst stand das Kürzel GT für Gran Turismo. Die Rücksitzbank bot zwei Personen Platz, die hinteren Seitenfenster ließen sich herunterkurbeln. Der für ein Coupé geräumige Kofferraum war über die Heckklappe leicht zugänglich.Den Start macht die Alfa Romeo Alfetta GT 1.8, deren Vierzylinder aus 1.779 Kubikzentimetern mit Hilfe von zwei Doppelvergasern 122 PS produzierte und eine Höchstgeschwindigkeit von 195 km/h ermöglichte. Die Neustrukturierung der Baureihe führte dazu, dass ab 1976 die Alfetta GT 1.6 mit 109 PS die neue Einstiegsversion darstellte. Parallel dazu wurde die Leistung der Alfetta GT 1.8 auf 118 PS reduziert und die Alfetta GTV mit 131 PS starkem Zweiliter-Motor kam neu hinzu. Die Produktion der Alfa Romeo Alfetta GT endete 1986, nachdem 136.275 Einheiten das Werk in Arese am Rande von Mailand verlassen hatten. Das Gelände ist heute Heimat des Werksmuseums, wo 2024 der 50. Geburtstag des Coupés gefeiert wird.