FuoriConcorso am Comer See: Brabham-Alfa Romeo begeisterte die Formel-1-Fans

  • Stellantis Heritage beteiligte sich am FuoriConcorso, einer der renommiertesten Ausstellungen für historische Renn- und Sportwagen. 
  • 15 Formel-1-Rennwagen mit Bezug zu Großbritannien bereicherten die Veranstaltung, darunter ein Brabham-Alfa Romeo BT45B von 1977. 
  • Der Brabham-Alfa Romeo war der erste britische Formel-1-Bolide mit einem italienischen Motor.

Der FuoriConcorso lockt jedes Jahr Tausende von Autoliebhaber in den Ort Cernobbio an den Comer See. Seit 2019 wird diese Veranstaltung als Hommage an Geschwindigkeit, Handwerkskunst, Schönheit und Kultur in der Welt des Automobils durchgeführt. Die Besucher erwartet auf dem Gelände zweier historischer Paläste Ausstellungen legendärer Rennwagen, einzigartiger Sportwagen sowie äußerst selten zu sehender Showcars. Dieses Jahr stand der FuoriConcorso in der Villa del Grumello und der Villa Sucota unter dem Motto „British Racing Green“. Was sich nicht ausschließlich auf die traditionelle Farbe britischer Rennwagen bezog, sondern ganz allgemein Fahrzeuge mit Bezug zu Großbritannien einschloss.

Zu den Höhepunkten der Veranstaltung zählte eine Präsentation von 15 historischen Formel-1-Boldien, darunter ein Brabham-Alfa Romeo BT45B aus dem Jahr 1977. Der Rennwagen ist normalerweise im Alfa Romeo Museum in Arese ausgestellt. Er ist Teil der Sammlung von Stellantis Heritage. Die Organisation bewahrt das historische Erbe und die Werte der Marken Abarth, Alfa Romeo, Fiat und Lancia.

Das Vorgängermodell, der Typ BT45, war 1976 der erste Formel-1-Rennwagen mit einem Motor von Alfa Romeo. Der Brabham-Alfa Romeo BT45B, speziell in der charakteristischen rot-blauen Lackierung von Sponsor Martini, gilt als einer der schönsten Formel-1-Boliden dieser Ära. Er war das Ergebnis der Zusammenarbeit zwischen drei der wichtigsten Persönlichkeiten der Weltmeisterschaft in den 1970er Jahren: Carlo Chiti, Leiter von Autodelta, der offiziellen Rennabteilung von Alfa Romeo, steuerte den Motor bei. Gordon Murray konstruierte den BT45. In den folgenden Jahren war der aus Südafrika stammende Techniker verantwortlich für die Rennwagen von fünf Formel-1-Weltmeistern. Dritter im Bunde war der britische Geschäftsmann Bernie Ecclestone, zu dieser Zeit Besitzer des Brabham-Teams und später jahrzehntelang Kopf hinter der gesamten Formel 1.

Ecclestone und Murray waren auf der Suche nach einem Motor für die Formel-1-Saison 1976. Alfa Romeo konnte liefern. Die Marke hatte 1975 mit dem Prototypen 33TT12 die Marken-Weltmeisterschaft auf der Langstrecke gewonnen. Dessen Motor passte genau in das damalige Reglement der Formel 1: ein V-Zwölfzylinder mit einem Hubraum von drei Litern. Mit einer Leistung von 500 PS bei 11.500 Umdrehungen war das Aggregat stärker als die Konkurrenzmotoren. Der ungewöhnliche Bankwinkel von 180 Grad kam außerdem Murrays Streben nach einem möglichst tiefen Schwerpunkt entgegen.

Der Brabham-Alfa Romeo BT45 debütierte beim Großen Preis von Brasilien mit dem Argentinier Carlos Reutemann und dem Brasilianer Carlos Pace am Lenkrad. Für die Weltmeisterschaft 1977 überarbeitete Murray den Rennwagen, der die Bezeichnung BT45B erhielt. Piloten waren wieder Pace und der Brite John Watson. Der Saisonauftakt beim Großen Preis von Argentinien endete vielversprechend mit dem zweiten Rang für Pace. Der Brasilianer kam tragischerweise kurz darauf bei einem Flugzeugabsturz ums Leben. Das auf dem FuoriConcorso ausgestellte Brabham-Alfa Romeo BT45B trägt in Erinnerung an Pace eine brasilianischen Flagge am Heckspoiler.

Sein Cockpit übernahm Hans-Joachim Stuck. Der Deutsche erzielte bei den Großen Preisen von Deutschland und Österreich jeweils dritte Ränge und belegte am Jahresende den elften Platz in der Fahrerwertung. Teamkollege John Watson startete im Brabham-Alfa Romeo BT45B in Monaco von der Pole-Position, fuhr bei zwei Grand Prix die schnellste Rennrunde und beendete die Saison auf Gesamtrang 13.